Handwerkskunst
Tadelakt
Baden der Gefäße in Olivenmaische
Töpferscheibe in Aktion
Polieren der Mosaiktische
Herstellung & Pflege
Tadelakt
TADELAKT
TADELAKT
Der Tadelakt ist ein antiker marokkanischer FOSSILER MUSCHELKALKPUTZ. Entwickelt wurde er für die damaligen dortigen Saunen, die Hammams. Der Tadelakt besteht hauptsächlich aus Kalk und ist in verarbeiteter Form ein wasserfester, fast wasserdichter Edelverputz mit einer glänzenden Optik.
Dieser Verputz eignet sich ob seiner Wasserfestigkeit insbesondere im Nassbereich (Bad) als Alternative zu Fliesen, bei dem auch die negativen Eigenschaften der Fugen entfallen (beispielsweise Schimmelbildung). Zudem ist das Material leicht zu reinigen. Mit Wasser abspritzen und mit einem Fenstergummi abziehen genügen, da an der extrem glatten Oberfläche kein Schmutz richtig haftet. Im Laufe der Zeit sollten mit der Seifenlauge die Flächen besprüht werden und mit einem Tuch trockengerieben werden. So bleibt die Hydrophobierung vorhanden.
Tadelakt ist zwar wasserfest, dennoch aber diffusionsoffen; er schließt also nicht gegenüber Luftfeuchtigkeit. So kann er beispielsweise in Verbindung mit einem Lehmkalkputz als Untergrund ausgleichend auf das Raumklima wirken, da Lehm Luftfeuchtigkeit jeweils bei hoher/niedriger Luftfeuchtigkeit aufnimmt/abgibt.
Die Grundmasse, das Tadelaktpulver, ist hell gräulich und kann mit Farbpigmenten, die in die nasse Masse vor dem Auftragen eingerührt werden, beliebig gefärbt werden. Auch durch nachträgliches Einstreuen von Pigmentpulver in den noch feuchten Putz an der Wand können Muster oder Farbspiele entstehen. Es gibt auch fertig getönten Tadelakt in harmonischen Erdfarbtönen.
Die erste Schicht Tadelakt dient als Grundierung und bleibt ungefärbt und rau. Die zweite Schicht wird mit der Traufe geglättet und anschließend, sobald das Material die Konsistenz von Knete erreicht hat, mit einem handgroßen, an einer Seite plan geschliffenen Kieselstein (Flußstein oder Halbedelstein, Härtegrad 7-10) in kleinen kreisenden Bewegungen verrieben. Dies hat zwei Effekte: zum einen werden die Poren geschlossen (wodurch sich die Wasserfestigkeit ergibt), und zum anderen beginnt der Putz zu glänzen, wenn er einige Male mit dem Stein poliert wird. Während der Putz noch in der Carbonisationsphase ist, wird bevorzugt eine Seife aus schwarzen Oliven mit einem Pinsel oder Sprüher auf den Putz aufgetragen, die mit dem Kalk chemisch zu einer alkalischen Seifenlaugen-Schutzschicht reagiert (hydrophobiert), welche kleinste Poren verschließt und zusätzlichen Glanz verleiht.
Dieses Kunsthandwerk ist fast ausgestorben.Nur wenige Familien um Marrakech beherrschen es auch heute noch aber das Material ist mehr begehrt denn je. Es hält erneut Einzug in unsere modernen Lebensräume. Vasen, Tische, kleine Dosen, Fliesen und vieles mehr wird wieder gefertigt.
(Erklärungstext stammt aus -Wikipedia)